Die Bedeutung eines bewussten Konsums

Nachhaltig Leben bedeutet auch Entscheidungen über seine Einkäufe zu treffen.

Die Essenz eines achtsamen Lebens reicht weit über Yoga-Übungen, Ernährungsweisen und sogar Aktivismus und bewusstes Reden hinaus: Es zählt was wir kaufen.

Als Yogis ist es für uns wichtig, dass wir die Übungen der geistlichen Absichten auf unser Leben und das damit verbundene Konsumverhalten übertragen. Damit wir uns im Leben achtsam engagieren können, dürfen Yoga-Praktiken nicht enden, wenn wir die Yoga-Matten zusammenrollen oder die Augen nach der Meditation wieder öffnen. Vielmehr sollten wir die Werte dieser Übungen mit jeden Bereich unseres Lebens verbinden. Die Yamas und Niyamas bieten dafür durch das Skizzieren von Bräuchen und Einschränkungen für den bewussten Übenden einen Rahmen. Als bewusster Konsument sieht man sich mit verschiedenen Schlüsselkomponenten der Yamas und Niyamas konfrontiert:

Ahimsa: Gewaltlosigkeit. Indem wir weniger konsumieren, organische Verfahren nutzen, weniger Stress auf die Wertschöpfungskette (Zuliefererkette) und unsere Ressourcen ausüben, praktizieren wir Gewaltlosigkeit.

Asteya: Kein Diebstahl. Wir verschmutzen nicht unsere Umwelt, zehren überflüssig Ressourcen auf oder nutzen unsere Mitmenschen aus.

Brahmacharya: Zurückhaltung. Durch das Recyceln von Rohstoffen konsumieren wir nicht mehr, als wir benötigen.

Aparigraha: Keine Gier. Indem wir uns in Hinblick auf unseren Planeten und die darauf lebenden Lebewesen bewusst verhalten und die Ressourcen, die wir bereits besitzen, recyceln, statt neue zu produzieren, umgehen wir die Gier.

Santosha: Zufriedenheit. Wir sind mit dem zufrieden, was wir haben und verspüren nicht das Verlangen, noch mehr zu konsumieren.

Zwei Möglichkeiten des bewussten Konsums sind z.B., dass die gekauften Produkte biologisch sind oder zumindest teilweise aus biologischen Stoffen bestehen sowie der Kauf von recycelten Textilien.

Bio-Baumwolle hat keinen der schädlichen Effekte auf unsere Umwelt und unseren Körper, den die herkömmlich gewachsene Baumwolle hat. Als Anbaupflanze nimmt Baumwolle drei Prozent des weltweiten Kulturlandes ein, allerdings verbraucht herkömmliche Baumwolle erstaunliche 10-15 Prozent der weltweiten Insektizide und Pestizide. Wenn Baumwolle biologisch angebaut wird, ist dieser Prozess tatsächlich gut für die Umwelt – er erhält die Gesundheit und Fruchtbarkeit des Bodens sowie der Umwelt und füllt sie wieder auf. Und es ist bequem. “Bio-Baumwolle fühlt sich sehr toll an und ist wunderbar bequem zum Üben. Tut etwas Gutes während Ihr etwas tragt, das sich gut anfühlt!”, sagt Marni Mendelsohn, Merchandise Manager bei Wanderlust.

Textilien, wie z.B. Kleidung, Möbel, Schuhe usw., sind alle fast zu 100 Prozent recyclebar. Recycelte Textilien, die aus weggeworfenen Kleidungsstücken oder Haushaltswaren gefertigt wurden, reduzieren den Bedarf an neu produzierten Materialien, vermindern unseren Verbrauch von Ressourcen, Treibstoffen, Wasser und beanspruchen weniger Platz an Deponien.

Durch achtsame Kaufentscheidungen beeinflussen wir nicht nur direkt die Industrie, wie z.B. die Baumwoll- oder Textilproduktion, sondern üben einen direkten und indirekten Einfluss auf Millionen von Menschen sowie die Gesundheit und Zukunft unseres Planetens aus: weniger Verunreinigungen in der Luft und dem Wasser, weniger Bodenerosion, weniger Nutzung von fossilen Brennstoffen, weniger Arbeit und weniger schädliche Auswirkungen auf unsere Körper. “Wir sprechen alle darüber wie wichtig es ist zu wissen, wo unser Essen herkommt, aber wir reden kaum darüber, wo unsere Kleidung herkommt. In den meisten Fällen kommt sie von zu weit her – wir machen uns darüber keine Gedanken”, sagt Marni.

Aus unseren Yoga- und Achtsamkeits-Übungen wissen wir, dass keine Veränderung zu klein ist, um einen Einfluss auf unseren Körper, Verstand und Leben zu haben. Dies können wir auf unser bewusstes Kaufverhalten übertragen: Keine Kaufentscheidung ist zu klein, um einen Einfluss auf das Leben anderer, die Gesundheit und Zukunft der Erde zu haben.

kristin-diversi

Nachdem Kristin Diversi ihr Bachelorstudium in Geschichte mit Bestnote bestanden und einen Master-Abschluss in Ernährung erlangt hatte, begeisterte sie ihre Eltern und die Unternehmen ihrer Studiendarlehen mit der Entscheidung, ihrem Herzen zu folgen und etwas komplett anderes zu machen. Momentan absolviert die eine 500 Stunden-Zertifikat und war schon eine Yogini, bevor Yoga cool war. Sie ist stark unvollständig und schrecklich launisch. Dream big. Be bigger.