Dein Guide für einen Zero Waste Trip – mit Lauren Singer

Packe mit einem Ziel und reise umweltfreundlich!

Was benötigt man wirklich auf einer langen Reise?

Allein der Gedanke daran, sein ganzes Leben in nur einen Reisekoffer zu packen, kann sehr beängstigend sein. Abgesehen von Hygieneartikeln scheint es schon so, als benötige man allein für die Kleidung mindestens eine Tasche. Aber keine Sorge: Es ist machbar! Zero-Waste-Meisterin und Weltenbummlerin Lauren Singer hat es geschafft alle wichtigen Sachen für einen Monat in nur einem Handgepäck zu verstauen.

Während Lauren durch drei verschiedene Kontinente und Klimazonen reiste, blieb sie ihrer Lebensmission treu und reiste müllfrei. Wenn man dabei von “beeindruckt” spricht, ist dies noch untertrieben. Viel wichtiger ist jedoch die Frage: Wie schafft sie es und wie können wir dies ebenfalls tun?

Alle Last-Minute-Packer sollten nun genau aufpassen: Egal, ob man die ganze Welt bereist oder nur einen Road-Trip plant – laut Lauren liegt das Geheimnis in den Vorbereitungen.

Check In bedeutet nicht gleich Gepäck aufgeben

Schon bevor Du das Haus verlässt, um Deine Reise anzutreten, gibt es einen einfachen Weg Müll zu reduzieren. Falls Du ein Smartphone besitzt, solltest Du dir Dein Flugticket auf das Handy herunterladen. “Statt Dein Ticket auszudrucken, kannst Du dir dies ganz einfach als PDF speichern”, sagt Lauren. Dieser einfache Schritt ist gleichzeitig auch der müllfreie Start für Deine Reise!

Was ist einer der Hauptgründe, weshalb Lauren das Aufgeben von Gepäck vermeidet? “Sie benutzen immer dieses kleine klebende Reiseetikett, das sofort wieder weggeworfen wird”, sagt sie. Das ist nur unnötiger Müll. Und dann gibt es natürlich noch die Gepäckanhänger. Falls das Einchecken von Gepäck doch nicht vermeidbar sein sollte, dann kannst Du wiederverwendbare Etiketten benutzen oder zu Hause Deine eigene “upcycled” Version vorbereiten. Werde kreativ! Nur weil Du auf eine Zero-Waste Reise gehst, bedeutet das nicht gleich Zero-Style.

Die Must-Haves

Auf Laurens Liste ist das erste Must-Have für eine Zero-Waste Reise ein Einweckglas. Das Glas ist mehrfach verwendbar und man kann Wasser, Kaffee, Hygieneartikeln und sogar Müll transportieren. “Ich habe es benutzt, um Kompost darin aufzubewahren”, sagt Lauren. “Den Kompost habe ich mit mir durch mehrere verschiedene Länder getragen, um sicherzustellen, dass ich ihn kompostieren kann.” Das ist Hingabe.

Was ist noch auf der Liste? Wiederverwendbare Servietten und Tüten. Servietten sind genauso wie die Einweckgläser kleine Mehrzwecktalente, um z.B. ein Sandwich oder einen Snack zu verpacken und dabei auf Plastikverpackungen zu verzichten. Wenn es nach Lauren geht, sollte man immer einen wiederverwendbaren Beutel dabei haben. “Wenn Du unterwegs bist und etwas kaufst, nimmst Du einfach Deinen Beutel, anstatt eine neue Plastiktüte zu kaufen.”

Sauberkeit und Achtsamkeit

Damit Lauren einen Monat lang nur mit Handgepäck reisen kann, variiert sie die Kombinationsmöglichkeiten ihrer Kleidung. Dies bedeutet natürlich auch, dass sie die mitgebrachten Kleidungsstücke reinigen muss. “Ich habe immer mein Waschmittel von The Simply Co. bei mir, damit ich überall die Kleidung per Hand waschen und trocknen kann”, sagt Lauren. Das Waschmittel besteht komplett aus natürlichen Inhaltsstoffen und ist in einem Glasgefäß verpackt. Damit ist das Pulver der ideale Reisebegleiter und zudem kommt man damit sicher durch den Security Check. (Fun fact: The Simply Co. wird bald eine Reisegröße herausbringen!)

Für Lauren bedeutet “das vermeiden von Müll nicht nur das Minimieren der Reisegröße.” Sie ist sich darüber hinaus ihren Einfluss auf die Umwelt bewusst.

Wenn Lauren unterwegs ist, achtet sie immer darauf, naturbelassene und biologische Produkte zu verwenden und auf den Wasserverbrauch zu achten. “Man sollte auf jeden Fall nur Produkte verwenden, die keine giftigen Inhaltsstoffe beinhalten”, erklärt sie. Nichtgiftige Chemikalien sind absolut sicher für das Wasser. Außerdem “sollte man sich gegenüber den Orten, die man besucht, respektvoll verhalten.” Gegenden, in denen Dürre üblich ist und der Wasserverbrauch überwacht wird, verlangen ein hohes Maß an Achtsamkeit. Nehmt kurze Duschen oder springt doch in einen See, falls sich die Möglichkeit ergibt und Euch danach ist.

Die passende Unterhaltung

Es kann ziemlich langweilig sein in einem Flughafen zu sitzen und zu warten, besonders wenn man alleine reist. Jedoch sollte man nicht gleich zum nächsten Kiosk rennen und sich Magazine kaufen. Ihr könnt die Gelegenheit nutzen und Meditieren oder andere Möglichkeiten finden, um die Zeit zu überbrücken. Laurens Empfehlung: Ladet Euch Podcasts vor der Reise herunter. Damit habt Ihr vor, während und nach dem Flug eine gute Unterhaltungsmöglichkeit (und es eignet sich auch perfekt für Road-Trips).

Wenn Ihr ein begeisterter Leser sein solltet, könnt Ihr dank der Technik Eure Lieblingsbücher direkt auf Euer Handy laden. Falls Ihr, ebenso wie Lauren, lieber ein echtes Buch in der Hand habt, dann empfiehlt sich der Kauf von Second-Hand Büchern. Während Du reist, halte ebenfalls Ausschau nach Leihbibliotheken. “Viele Städte haben eine Leihbibliothek”, erklärt Lauren. “Also bringe ich das Buch zurück, wenn ich es durchgelesen habe und versuche ein neues zu finden.”

Snacks für unterwegs

Auf das Flugzeugessen inklusive den Snacks sollte man ebenfalls verzichten. In Laurens Buch sind sie ein “100 percent no”. Sie sagt, dass man nie sicher gehen kann, ob die Fluglinie die verwendeten Rohstoffe, wie z.B. Plastik, wiederverwertet. “Der beste Weg, um Müll zu reduzieren, ist ihn komplett aus dem Alltag zu beseitigen.”

Lauren hat stets ihr Einweckglas bei sich und fragt bei den Flugbegleitern nach, ob sie es, falls nötig, mit Wasser füllen könnten. “Wenn ein Flugbegleiter nein sagen sollte, wird ein anderer ja sagen.” “Ich versuche meinen Gedanken dahinter immer zu erklären und mich nicht wie ‘Oh, ich verdiene das!’ zu verhalten. Ich probiere dabei zu betonen, dass ich die Verwendung von Plastik reduzieren möchte. Die Fluglinien verwenden sehr viel Plastik und ich möchte dies umgehen, indem ich eigene Behälter mitbringe.” Eine einfache Erklärung reicht dabei üblicherweise aus.

Wenn Ihr auf Reisen auch immer so hungrig seid, dann ist das Verpacken von Snacks in wiederverwendbare Behälter eine Win-Win Option. Ihr produziert dabei keinen Müll und beugt dem unstillbaren Appetit vor.

Wie nicht anders zu erwarten, sind Road-Trips in Hinblick auf das Verpacken von Essen allgemein etwas einfacher. Es gibt keine Beschränkungen, wie viel Ihr mitnehmen dürft und Ihr könnt eine Kühlbox mit unendlich vielen Snacks und Getränken mitnehmen. Falls Euch die Vorräte langsam ausgehen sollten oder Ihr eine Kompoststation sucht, kann man während eines Road-Trips einfach “die Route ändern und zu einem lokalen Bauernmarkt fahren.”

Informiere Dich!

Wenn Ihr mit dem Gedanken spielt, Euren nächsten Urlaub müllfrei, umweltfreundlich und nachhaltig zu gestalten, dann müsst Ihr im Vorfeld einige Informationen sammeln. “Ich glaube das ist sehr wichtig und klug”, sagt Lauren. Ihrer Meinung nach ist es das Beste “gut vorbereitet zu sein und zu wissen, wo man hinreist und welche lokalen Geschäfte es vor Ort gibt.”

Laurens Tipp: Die Bulk Locator App von Bea Johnson. “Du kannst in dieser App jeden Ort eingeben, zu dem Du reist und erfährst, wo sich Läden mit unverpackten Produkten in Deiner Nähe befinden.”

Und vergesst nicht die Anwohner selbst zu fragen! Wenn Ihr zu einem lokalen Bauernmarkt fahrt, könnt Ihr sowohl die Verkäufer als auch die Kunden vor Euch ansprechen. Wie Lauren so schön sagt, sind dies die Menschen mit “der besten Empfehlung für meine Reise” und sie “haben mit hoher Wahrscheinlichkeit einen gleichen Geschmack in Bezug auf Restaurants und Shops.” Seid nicht schüchtern, traut Euch und lernt neue Leute kennen. So könnt Ihr vielleicht großartige und Euch andernfalls unbekannte “Locals Only”-Orte entdecken.

Maggie Peikon bio2Maggie Peikon kommt aus New York, ist Autorin und besitzt eine unersättliche Wanderlust. Ständig auf der Suche nach Endorphinen, ist sie immer in Bewegung und sucht das Abenteuer in allem, was sie tut. Sie liebt es zu reisen ebenso wie Tagträume, Fitness, Gewitter und ihren Hund Finley. Trotz der Tatsache, dass sie aufgrund ihrer Thyreoidektomie-Erkrankung Medikamente nehmen muss, ist sie der festen Überzeugung, dass Lachen immer die beste Medizin ist. Auf Instagram und Twitter könnt Ihr Maggie folgen.